Rosenkönigin von Heroldsbach

Mutter der göttlichen Weisheit


Montag der 2. Woche im Osterkreis

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Joh 3, 1–8
Es war da einer von den Pharisäern namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden.
Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist.
Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von oben geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Kann er etwa in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und noch einmal geboren werden?
Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus dem Wasser und dem Geist geboren wird,
kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.
Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von oben geboren werden.
Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.


WORTE DES HEILIGEN VATERS

Christ sein heißt nicht nur, die Gebote zu halten: sie müssen gehalten werden, das ist wahr. Aber wenn du da stehen bleibst, bist du kein guter Christ. Christ sein heißt, zuzulassen, dass der Geist in dich eindringt und dich dorthin bringt, wo er will. In unserem christlichen Leben bleiben wir oft wie Nikodemus vor dem »dann« stehen, wir kennen den Schritt nicht, den wir tun sollen, wir wissen nicht, wie wir ihn gehen sollen, oder wir haben nicht das Vertrauen in Gott, diesen Schritt zu tun und den Geist eintreten zu lassen. Neu geboren werden heißt, den Geist in uns eintreten zu lassen, es heißt, dass mich der Geist leitet und nicht ich selbst, und hier: frei, mit dieser Freiheit des Geistes, von der du nie wissen wirst, wo du am Ende sein wirst. (Frühmesse in Santa Marta, 20. April 2020)


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