Rosenkönigin von Heroldsbach
Mutter der göttlichen Weisheit

EVANGELIUM

Freitag der 22. Woche im Jahreskreis

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 5, 33-39
In jener Zeit sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken.
Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist?
Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten.
Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten, und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen.
Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar.
Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen.
Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser.


WORTE DER PÄPSTE

Die Frage nach seinem Schicksal ist im Herzen des Menschen sehr lebendig. Es ist eine große, schwierige, doch entscheidende Frage: „Was wird morgen mit mir sein?“ Es besteht die Gefahr, daß schlechte Antworten zu Formen des Fatalismus, der Verzweiflung oder auch hochmütiger und blinder Selbstsicherheit führen [...].
Im Brief an die Kolosser finden wir die Aussage, daß die Wahrheit von der „Vorherbestimmung“ in Christus aufs engste verbunden ist mit der Wahrheit von der „Erschaffung in Christus“. „Er“ – so schreibt der Apostel – „ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen...“ (Kol 1,15f). Daher trägt die in Christus, dem ewigen Sohn, geschaffene Welt von Anbeginn an als erstes Geschenk der Vorsehung in sich die Berufung, ja das Unterpfand der Vorherbestimmung in Christus, zu der als Erfüllung der endgültigen eschatologischen Heilsrettung und vor allem des Menschen die Zielursächlichkeit der Welt hinzukommt. [...]
So begreifen wir noch einen anderen grundlegenden Aspekt der göttlichen Vorsehung: Ihr Heilsziel. Denn Gott „will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4). Aus dieser Sicht gilt es, über eine gewisse naturalistische Auffassung von der Vorsehung hinauszugehen, die sich auf die gute Leitung der physischen Natur oder auch des natürlich sittlichen Verhaltens beschränkt. In Wirklichkeit kommt die göttliche Vorsehung in der Erreichung der Ziele zum Ausdruck, die dem ewigen Heilsplan entsprechen. (Papst Johannes Paul II., Generalaudienz, 28. Mai 1986)


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